Samstag, 15. Oktober 2005
In
diesem Monat bin ich etwas schreibträge ...
das geht grad nicht anders. Der Oktober ist seit 2 Wochen
so unglaublich schön, warm und voller Überraschungen.
Und jeden Tag eine strahlende und abends in vollendeter
Schönheit untergehende Sonne. Ein Himmel - weit,
rein und klar ... ein Mond - größer und näher
als gewöhnlich. Zarte Schleier aus Nebeldunst und
Licht über der Stadt, und es hört nicht auf
...
Und
dann diese Ahnung von Freiheit ... kann es das wirklich
geben - lieben, leben, lachen in völliger Freiheit?
Passend
zum Thema "Freiheit" gab es heute über
Göttingen die ersten beiden Züge von »Kranichen ins Winterquartier nach Frankreich und Spanien.
Aber diesmal hab ich ihnen nicht ganz so sehnsüchtig
hinterhergeschaut - ich weiß, sie kommen wieder,
der Winter wird nicht so lang.
Sonntag, 16. Oktober 2005
Der
Zauber der Kraniche ist mir unwiderstehlich ... Heute
kamen sie 2 Stunden früher bei blauerem Himmel
als gestern. Bei solch schönem Wetter fliegen sie
sehr hoch.
Mittwoch, 19. Oktober 2005
Es
gibt ein kleines Land im Himalaya, das »andere Vorstellungen hat vom Glück. »Bhutan ist eines der ärmsten Länder der
Erde und doch scheint es nicht orientiert zu sein an
wirtschaftlichem Wachstum wie die allermeisten Staaten.
Sicher ist auch dort nicht alles eitel Sonnenschein,
aber allein diese eine glücksorientierte Devise
finde ich sehr bemerkenswert. Fast möchte man diesem
Königreich wünschen, nicht allzusehr berührt
zu werden von Touristen und Neugierigen aus aller Welt
...
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Klimaveränderungen
weltweit und die Folgen für den Planeten Erde -
»hier gibt es Teil I einer interessanten Zusammenfassung
dessen, was die Zukunft bringen könnte. Mir macht
das Angst, die Lage klingt alarmierend. Es müsste
dringend an allen Ecken und Enden vieles geändert
werden, aber solange die Einstellungen in den Köpfen
der wirtschafts- und profitorientierten Nationen sich
nicht durchschlagend ändern bzw. solange diese
das Sagen haben und alle Politik beeinflussen, solange
werden solche Hinweise weitestgehend ungehört bleiben.
Man liest es - und legt es zu den Akten. Für vieles
ist es schon zu spät, und selbst wenn sofort weitreichende
Maßnahmen zur Heilung der Erde ergriffen würden,
könnten diese doch erst in fernerer Zukunft wirksam
werden.
Es
gab indianische Völker, die berücksichtigten
in ihren Entscheidungen die Frage, wie die Folgen für
die nächsten 7 Generationen sein würden. Undenkbar
in der heutigen Gesellschaft ... Gibt es noch Menschen
hier, die ein wie auch immer geartetes Gefühl von
Verantwortung für das verspüren, was sie den
Kindern der Zukunft hinterlassen?
Samstag, 29. Oktober 2005
In
Göttingen war's heute überhaupt »nicht lustig. Was es in diesem Ausmaß seit vielen Jahren hier nicht gab. Seit mittags
bestand die Hauptgeräuschkulisse aus Richtung Stadt
aus permanentem Geheul von Polizeisirenen, begleitet
von hier und da aufsteigenden dicken Rauchwolken. Die
Stadt war großflächig bis hin zum östlichen
Stadtrand besetzt von etwa 350 Demonstranten, um die
5000 Gegendemonstranten, ein paar 100 Autonomen und
etwa 4000 Polizeimenschen. Brennende Straßenbarrikaden,
benzinübergossene Müllcontainer, fliegende
Steine, Lärm und Gegenlärm bestimmten die
Atmosphäre. Die Innenstadt war zeitweise abgeriegelt,
Kreuzungen gesperrt, vorherrschende Farbe: uniform-grün.
Auch dann noch, als die angemeldeten Demonstranten längst
den Rückzug angetreten hatten. In der Luft lag
spürbar Zorn, Hass und Gewalt, auf den Straßen
Flaschen, Scherben und Müll - nein, es war nicht
schön heute in der Stadt, die strahlende Sonne
konnte den Tag nicht retten.
Wer
die Stadt ein wenig kennt, hat sich schon vorher an
den Fingern abzählen können, dass eine Demo
von Rechten hier auf extremen Widerstand stoßen
wird. Mehr Bilder und Meinung gibt's »hier.
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Fast
hätte ich gesagt, "na, geht doch" bei
der Lektüre dieses »Artikels, der die landläufigen Vorstellungen
einer Arbeitsgesellschaft ein wenig auf den Kopf stellt.
Aber so einfach geht das natürlich nicht. Oder
sollte es wahr sein, dass so langsam ein paar Menschen
mehr, und auch mal öffentlich, dahinterkommen,
dass das Prinzip des Geldverdienenmüssens, um leben
zu dürfen, so nicht funktioniert? Es hat noch nie
funktioniert. Denn der Mensch funktioniert natürlicherweise
andersherum: Was in der Natur für Tiere, Pflanzen
und die ganze Erde gilt, dass nämlich jeder findet,
was er braucht, gilt auch für Menschen, die natürlichen
Gesetzmäßigkeiten machen da nicht halt. Allerdings
hat der Mensch einen freien Willen und damit die Fähig-
und Möglichkeiten, seine eigenen Gesetzmäßigkeiten
und damit sich selbst ad absurdum zu führen.
Das
Prinzip der freien Entfaltung ist schon vor Urzeiten
ausgehebelt und ins Gegenteil verkehrt worden. Eine
Gesellschaft kann aber nur dann blühen, wachsen
und gedeihen, wenn Menschen die Freiheit haben, sich
nach ihren Fähigkeiten und ihrem Wunsch und Willen
ohne Druck zu entfalten. Was sie auf dieser Basis schaffen,
erschaffen, kreieren und produzieren, kann anderen Menschen
zugute kommen, die ihrerseits ihre Fähigkeiten
für andere nutzbar machen, so dass letztlich jeder
von jedem profitieren kann und für das Gegebene
etwas zurückbekommt. Wenn es ideal läuft,
müsste niemand zu kurz kommen. Ich weiß,
das ist geträumt und eine absolut idealistische
Vorstellung, aber ich meine trotzdem, dass Menschen
die Fähigkeit haben, dahin zu gelangen.
Die
Erkenntnis - die so neu nicht ist -, dass der Zwang
zu "Arbeit" alle Freude verdirbt, ist ein
Schritt. Ein weiterer wäre das Finden von intelligenten
und herzensklugen Menschen, die echte Führungsqualitäten
besitzen und daraus ein menschengerechtes Konzept stricken
können. Unser gegenwärtiges Staatsgebilde
kommt dafür sicher nicht in Frage.
Sonntag, 30. Oktober 2005
Wer
immer noch nicht weiß, auf welche Weise, auf welchen
Wegen und mit welchen Begründungen (falls vorhanden)
der z. B. deutsche Mensch immer gläserner (gemacht)
wird, hat vielleicht Lust, die Gewinner der jährlich
verliehenen »Big Brother Awards näher kennenzulernen - lohnt sich.
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