1. September 2005
Wirbelsturm
und Wasserfluten - Katrina oder:
Der in Aufruhr geratene Atem
der Erde und ein Meer von Tränen
Und
wieder hat es den Süden von Nordamerika erwischt
- dieses Mal noch heftiger als zuvor und erwartet. Viele
Tote, keiner kennt, glaube ich, zur Zeit die Zahl, eine
ganze Stadt in der Größe von 480.000 Einwohnern
in Unmengen Wasser und Chaos versunken, Land unter entlang
einem langen Streifen der Südostküste, zahllose
Menschen haben alles verloren und sind obdachlos.
Nicht,
dass ich wirklich weiß, warum so etwas geschieht
... Mir ist nur sehr klar, dass die Erde sich nur ein
wenig heftiger als gewohnt zu bewegen braucht, und schon
erfahren Menschen ihre Machtlosigkeit den Naturkräften
gegenüber. Seit dem Elbe-Hochwasser vor 3 Jahren
ist mir vor allem im Bewusstsein, dass es immer wieder
das Wasser ist, das in heftige und folgenreiche Bewegung
gerät.
Wenn
ich die Nachrichten lese und die vielen deprimierenden
Bilder anschaue, fühle ich eine grenzenlose Trauer.
Nicht so sehr wegen der Menschen, das ist schlimm genug, sondern wegen
der Erde selbst - es ist der direkte Schmerz der Erde,
der sich einmal mehr Bahn gebrochen hat - Wasserfluten
wie die Tränenfluten eines lebenden und fühlenden
Wesens. Kann das jemand nachvollziehen, der hier liest?
Ich spüre es jedenfalls bis hierher. Manch einer
mag deuten, die Erde wolle sich rächen. Auf eine
gewisse Weise, wenn auch nicht bösartig, tut sie
das auch - die Erde ist ja nicht bloße Ansammlung
lebloser Materie. Sie kann nicht mehr, sie protestiert,
sie ruft nach Heilung. Es kommt mir vor wie eine Krankheit,
die immer wieder an unterschiedlichen Stellen ausbricht
- auch hier in unseren Breitengraden, wie vor einer
Woche im Süden geschehen.
Wetterwissenschaftler
haben laut »Presse prognostiziert, dass so etwas aufgrund der
Klimaveränderungen wahrscheinlich geschehen würde,
sie meinen auch, dass es noch mehr Extremwetter dieser
Art geben werde.
Man
kann wohl schon lange nicht mehr davon sprechen, dass
die Menschen im Einklang mit ihrem Zuhause, dem Planeten
Erde, leben. Die Erde erfährt durch die, die sie
nährt, keinen Respekt und keine Dankbarkeit mehr
- im Gegenteil. Wann werden Menschen aufhören,
die Erde gnadenlos auszubeuten? Wann werden sie aufhören,
Flüsse umzuleiten und Staudämme zu bauen?
Wann werden sie aufhören, die Erde mit Beton und
Asphalt zu ersticken, so dass sie nicht mehr atmen kann?
Wann werden Menschen verstehen, dass man die Lebenssysteme
der Erde nicht folgenlos verändern kann? Wann werden
sie verstehen, dass sie dabei sind, ihre eigene Lebens-
und Nahrungsquelle zu vernichten? Wann werden sie aufwachen
und bemerken, dass profitorientierte Kräfte Technik
und Industrie dazu benutzen, technisierte und industriell
ernährte Zombies aus Menschen zu machen?
Ich
frage mich ganz langsam, aber sicher, ob die Menschheit
überhaupt noch in der Lage ist, das Ausmaß
zu erkennen - ich meine, so zu erkennen, dass sie was
ändert -, denn sie wird ja auch noch in erschreckendem
Maße von ihren eigenen Regierenden in die totale
Verdummung geführt. Ich fange langsam, aber sicher
an zu glauben - oder besser, zu fürchten - dass
noch viel tiefer greifende und umfassendere Katastrophen
notwendig sind, um die Not der Erde zu wenden. Die Not
der Erde ist immer auch die Not der Menschen - was muss
noch passieren??
Was
wäre, wenn das hierzulande in einem solchen Ausmaß
geschehen würde - fragen wir uns dann, was ein
Mensch wirklich zum Leben braucht? Was bleibt übrig
von jemandem, der seine gesamte Habe einschließlich
Dach über dem Kopf verloren hat? Beginnt man dann,
über innere und äußere Werte nachzudenken?
Wie
schon so oft fällt mir an dieser Stelle wieder
die alte Prophezeiung der Cree-Indianer ein:
"Erst wenn der letzte Baum
gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte
Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen,
dass man Geld nicht essen kann."
Ich
werde das Klagelied der Erde solange singen, bis ich
Veränderung in der Größenordnung der
sogenannten "kritischen Masse" bemerke ...
::
:: ::
Humanitäre
Hilfe aus dem Ausland für die Menschen in den Flutgebieten
ist edel und lobenswert ... Aber eines muss auch klar
sein: Die Regierenden der Vereinigten Staaten von Amerika
stecken eine unvorstellbare Menge Geld in militärische
Aktionen (welcher Art auch immer), Vorherrschaft im
Weltraum, Überwachung, usw.. Dieses Geld hätte
in Dinge gesteckt werden können, die den Menschen
dienen, an erster Stelle den eigenen - funktionierende
Infrastruktur, Katastrophenvorsorge, Hilfssysteme für
Notfälle, etc.. Ich empfinde es als Spott und Hohn
auf die Menschenwürde, die Menschen im eigenen
Land zu vernachlässigen und die Mittel für
Machtübernahme und -ausbau in fremden Regionen
zu nutzen - wozu? Müßige Frage ...
Im
Klartext und ganz real bedeutet das, dass andere und
kleinere Länder solche Misswirtschaft und deren
katastrophale Folgen mit ausbaden. Das ist trotz allem
Öl ins Feuer ...
Die
USA sind nicht der einzige Staat, der wenig Wert darauf
legt, dass es den eigenen Menschen wirklich gut geht,
er ist aber gerade ein gutes Beispiel zur Bewusstmachung
der Strukturen.
Freitag, 2. September 2005
Was
mir bis jetzt nicht klar war: New Orleans liegt zu großen
Teilen auf einem Niveau unterhalb des Meeresspiegels.
Ich würde niemals in einer Stadt wohnen wollen,
die mit Schutzdeichen und Dämmen das Wasser zurückhält,
ich würde, glaube ich, leben in der ständigen
Befürchtung oder Gewissheit, dass das Wasser sich
irgendwann zurückholen wird, was ihm abgezwungen
wurde. Nun kenne ich nicht tiefer die Geschichte von
New Orleans und deshalb die Gründe nicht, und -
wenn man dort geboren und aufgewachsen ist, denkt man
über sowas wohl eher nicht nach, denn dann ist
es die Heimat.
Es
ist schwer, immer noch wieder Bilder aus dem Flutgebiet
anzuschauen - die Verzweiflung und Hilflosigkeit im
Gesichtsausdruck der Menschen tut weh. Es kommen fast
stündlich neue Aspekte der Katastrophe in die Medien.
Vielen betroffenen Menschen scheint auch mehr und mehr
bewusst zu werden, wie sehr sie die Leidtragenden einer
kurzsichtigen Strategie zum Schutz der Stadt geworden
sind.
Viele
lassen inzwischen ihren Emotionen freien Lauf - in der
Stadt scheint Chaos und Anarchie ausgebrochen zu sein.
Was mich nicht besonders verwundert. Angestautes bricht
sich offenbar auf allen Ebenen Wege.
Hoffen
wir, dass der auf Japan zutreibende Taifun nicht Ähnliches
verursacht, in China ist er schon dabei. (»Link)
::
:: ::
Anderes
Thema ...
Wo
wir doch hier bei uns eine Wahlqual vor der Tür
stehen haben - wir wäre es, die Menschen, die uns
da gerade als Möchtegern-Volksvertreter bedrohen,
mit einem »Fragenkatalog zu konfrontieren und auf ehrlicher Antwort
zu bestehen? Das ist zwar ein Paradoxon in sich - Politiker
und Ehrlickeit, meine ich - aber die Antworten würden
schon doch einiges zeigen ...
Überhaupt
finde ich, diese Fragen sollte sich jeder Mensch mal
stellen - ganz für sich allein im stillen Kämmerlein,
wo niemand ab- und zuhört und hin- oder wegguckt.
Ob die Antworten wohl erstaunlich wären?
::
:: ::
Neulich
im Postamt ...
...
raunzte mich der bärbeißige Beamte an, mit
welchem Tarif ich denn zur Zeit telefoniere - nicht
ohne mir einen rosaroten Prospekt vor die Nase zu knallen.
Häh??
Neulich
in der Bank ... ... "Ähm - da wäre
noch etwas ..." - Ich gucke die Dame etwas erschreckt
an. "Kennen Sie schon unsere spezielle und sehr
günstige Autoversicherung?" - Wie jetzt ...
- "Ööhh ... isch abe gar kein Auto."
Darauf fand sie keine Worte.
Die
Unternehmen kriegen es fertig, tatsächlich noch
das letzte bisschen menschliche Kommunikation zwischen
Kunde und Dienstleister zu vergiften, um den Menschen
ihre Produkte aufzuzwingen. Na warte ... da werde ich
mir noch was ausdenken. Ich könnte als Retourkutsche
zum Beispiel meinen Flyer mit dem Angebot eines Seminars
zur Beihilfe zur Findung der inneren Wahrheit zücken,
diesen auf den Tresen knallen, und zuckersüß
lächeln.
Ich
könnte auch viele Fragen stellen, im Postamt etwa,
mich strohdoof stellen und mir jeden einzelnen angebotenen
Tarif genauer erklären lassen. Ich werde durch
ausreichendes Anheben der Stimme und zielgerichtete
Argumentation dafür sorgen, dass die in der Schlange
hinter mir wartenden Menschenmengen nicht mich lynchen
...
Man
könnte auch den werbenden Menschen anschweigen,
ihm/ihr unschuldig, aber permanent direkt in die Augen
sehen, keine Frage beantworten, nix sagen oder fragen,
nicht weggehen - immer nur anschauen ... Oder bei jedem
Satz eine Clownsgrimasse schneiden ... oder jeden Satz
hinterfragen: "Ach wirklich?" - "Was
Sie nicht sagen ..." - " Boah ey ..."
- "Echt jetzt??"
BIN
ICH IM FALSCHEN FILM? Es ist nicht zu fassen!
Sonntag, 4. September 2005
Es
ist erschütternd und schier unfassbar, wie sich
in weniger als einer Woche Menschen, Atmosphäre
und Leben verändern, wenn die heile Welt aus den
Fugen gerät. Und das geschieht ausgerechnet in
einer Nation, die Weltmacht beansprucht. Wie hohl das
System im Inneren und in Wahrheit ist, zeigt sich, wenn
es durch Naturkräfte erschüttert wird.
In
New Orleans herrscht der Ausnahmezustand, Menschen kennen
keine Grenzen mehr. Hungrige und Diebe plündern
die Läden, während Polizisten konfiszieren,
was sie zur Kontrolle dessen brauchen (man beschreibt
so etwas mit anderen Worten, es ist aber dieselbe Art
von Tätigkeit). Die einen leiden Mangel, die anderen
haben Recht. Anarchie - allerdings eine, in der unter
Anwendung von Gewalt das Recht der Stärkeren siegt.
Die
USA waren und wollten immer sein ein Land mit Vorbildfunktion
- jedenfalls haben viele das lange Zeit so gesehen.
Die Wahrheit ist - hohl. Den ersten großen Knacks
bekam die Autoritätsgläubigkeit (nicht nur
dort) durch die Ereignisse um 9/11. Und Menschen begreifen
langsam, welchen Wert ein solches System hat, wenn's
drauf ankommt. Mich beschleicht so das Gefühl,
dass auch die jetzige Wetterkatastrophe die Wasser der
Empfindungen durcheinanderwirbeln, weite Kreise ziehen
und Vorbildfunktion für zumindest die an den USA
orientierte Welt haben wird. Es wird soviele Kreise
ziehen in genau der Art und Weise, wie sich so ein Wirbelsturm
eben natürlicherweise verhält. Das Vertrauen
in bodenlose Regierungspropaganda wird weiter schwinden,
die ganze zugeschüttete, unter den Teppich gekehrte
Wirklichkeit kommt hoch und in die Aufmerksamkeit.
Es
könnten in Zukunft also noch mehr solche Zustände
entstehen, denn sowohl Natur wie Menschen sind weniger
und weniger bereit, sich sinnlose persönlichkeitseinschränkende
Grenzen setzen zu lassen. Ob sich die derzeit wahlkampferblindeten
und scheuklappenbehafteten Politiker hierzulande trotzdem
darüber hoffentlich eventuell könnte-doch-sein
ein paar Gedanken über das (nicht) funktionierende
Zusammenspiel von Staat und Bürgern machen??
Ich
hoffe sehr, dass diese Krankheit der Menschheit schneller
heilt, als mein Entsetzen mich fürchten lässt.
Interessante
Links zu Chaos, Wetter und der Wehmut um eine untergehende
Stadt: »Anarchie :: »Vorhersagen :: »Wetterextreme :: »Klimawandel :: »New Orleans :: »Bilder
::
:: ::
21:35
Uhr :: Es ist ungewöhnlich ruhig draußen
heute abend - kein Auto, keine Leute auf der Straße,
nicht mal ein Hund, nichts ... Aus der Nachbarschaft
höre ich aber unisono aus mehreren weit offenen
Fenstern Angela, die Merkelin, und eine männliche
Stimme - wird dann wohl Gerhard sein? Wahlkampfgetöse,
nehme ich mal an ...
Was
auch immer - dieser Abendfrieden in lauer Sommerluft
ist einfach himmlisch! Bitte mehr solcher Sendungen!
Samstag, 10. September 2005
So
tendenziös manche Berichterstattung mancher Medien
auch sein mag, so bringt sie doch eine Reihe erschreckender
Dinge aus dem Sumpf an die Oberfläche. Haarsträubende
»Meldungen lassen mir wirklich die Haare zu Berge stehen,
ich könnte mal wieder schreien. Was rund um diese
ganze Katrina-Katastophe abläuft, ist unfassbar
und beinahe unerträglich zu lesen. Denn um eines
geht es dabei nicht - um mitfühlende Liebe und
das geistige, körperliche und seelische Wohl der
Menschen, die alles verloren haben.
Und
nein - auch in Notsituationen bis hin zu tödlichen
Gefahren kann und darf man Menschen nicht zu einem Glück
zwingen, das sie nicht als solches sehen! Hört
die Selbstbestimmung in Katastrophensituationen auf?
Was
zunehmend mehr US-Bürger von ihrer Regierung halten,
wird ansonsten in diesem »Artikel recht deutlich.
Noch
ein ganz anderer Gedanke setzt sich irgendwie in meinem
Kopf fest: Einst hat die weiße Rasse der Menschen
des Westens einen Kontinent betreten, den sie Amerika
nannten, im Gepäck hatten sie (langfristig gesehen)
Gewalt, Untergang und Tod. In Amerika waren indianische
Völker zuhause, die eine tiefe Verbindung mit der
Natur besaßen und untrennbar mit der Erde verwachsen
waren. Diesen Naturvölkern, die um den Sinn des
Lebens wussten und die Menschheit hätten weiterbringen
können, hat man mit Gewalt Stück für
Stück ihr Leben und auch ihr Land, ihre natürliche
Heimat genommen - so nachhaltig, dass im Norden von
Amerika nur noch Randgruppen existieren, die keine Rechte
mehr haben.
Eine
Naturkraft, die man Katrina nannte, tat das gleiche
und hinterlässt die Frage, ob man dauerhaft und
ungestraft mit Gewalt genommenes Land behalten kann,
das einem von Natur aus nie gehörte.
Ich
frage mich auch, ob man retten und wiederaufbauen und
erneut trockenlegen kann, was unterhalb des natürlichen
Wasserpegels liegt und demzufolge eigentlich und in
Wahrheit dem Wasser gehört. -- Die Indianer hatten
die Naturgesetze - die Nordamerikaner haben die christlichen
Gesetze eingeführt, und irgendwo in einem Bibeltext
steht: "Machet euch die Erde untertan." ...?!?
...??? ... :-(
Ich
weiß nicht ... ich fürchte, das wird auf
die Dauer so nicht funktionieren ... dort nicht, und
anderswo auch nicht.
Freitag, 16. September 2005
Gedanken
zum gigantischen Hamsterrad - wunderbarer Artikel von »Tom,
wie er wahrer nicht sein kann. Passt gut zu den derzeitigen
Überlegungen, ob überhaupt oder wen oder was
man am besten (nicht) wählen sollte.
Ich
sage: Wähle dich selbst und deine Wahrheit.
Sonntag, 18. September 2005
Heute
ist der Tag des Wahlkrampfs. Ich mach es mir unverkrampft
einfach und wähle die Sonne und die erstaunlich
glasklare Luft eines strahlenden Spätsommertages.
Passend
zum Tag und ziemlich lustig fand ich heute ein Detail
aus den Logfiles meiner Webseite: Da hat jemand gesucht
"Zitate von großen Leuten" - und landete
auf der Seite der kleinen Leute, der »Kinderseite meiner
Zitatesammlung - und fand dort den Ausspruch "Kinder
müssen mit großen Leuten sehr viel Nachsicht
haben." (von Antoine de Saint-Exupéry).
Ja,
das müssen die kleinen Leute wohl - Nachsicht mit
den großen haben. Was denkt sich wohl ein
natürlich-unverdorbenes Kind bei dem ganzen Wahltheater?
Ich meine, es kann wohl letztlich nur den Kopf schütteln
oder einfach lächeln - und Nachsicht haben. Die
kleinen Leute sind nämlich viel größer
als die großen Leute von heute. Und die Worte
von kleinen Leuten sind viel wichtiger und wahrer als
die Worte der großen Leute von heute.
Freitag, 23. September 2005
Dank der Medientechnologien ist die ganze
Welt in der Lage, den nächsten Wirbelsturm in Richtung
US-Südküste zu beobachten. Was für ein
grausames Gefühl ... genau zu wissen, dass die
Menschen dort vor Angst vergehen ... genau zu wissen,
dass nichts und niemand diesen Sturm aufhalten kann
... genau zu wissen, dass mit dem nächsten Aufschrei
der Erde wieder Zerstörung und Leid einhergeht
... genau zu wissen, dass es morgen gerschieht ... und
nichts tun zu können, auch nicht dieses Gefühl
verdrängen ...
Alle
Welt blickt auf Nordamerika, immer, aus den verschiedensten
Blickwinkeln. Nordamerika - das Land, das die Erde beherrschen
möchte. In diesen Zeiten jedoch wirft die Erde
selbst einen Blick auf dieses Land - durch das Auge
des Sturms.
Sonntag, 25. September 2005
Die
Lektüre dieses »Artikels lässt mich einmal mehr gruseln. Britische
Gesetzespläne gegen "geistige Erkrankungen"
... Wer bitte hat denn das Recht, in diesem Ausmaß
über den geistigen Zustand eines Menschen zu befinden?
Wer hat überhaupt die Fähigkeit dazu? Nach
welchen Maßstäben? Und wozu? Quadratisch,
praktisch, gut und angepasst an die Normen gesetzlicher
Vorgabe hat ein Mensch zu sein? Und wer aus dem Rahmen
fällt, wird zwangsbehandelt? Unfassbar ...
Wer
überprüft eigentlich die Planer solcher Gesetze
auf ihre geistigen Gesundheitszustände hin? Denn
solche Pläne können nur Geisteskranke ausbrüten
... Modelle solcher Art sind mir vor Jahren in Science-Fiction-Romanen
begegnet. Damals hab ich gedacht "Gottseidank sind
das nur schriftstellerische Fantasien" ... denkste!
Nicht nur "1984" ist Wirklichkeit geworden.
Andererseits
ist so ein Gesetz vielleicht aber doch gar nicht so
schlecht: Wenn alle Menschen, die unter einer "mentalen
Störung" leiden, zwangsbehandelt und mit Psychopharmaka
ruhiggestellt werden sollen, dann wären ja alle
Machtautoritäten, Politiker, Regierungspräsidenten,
Wirtschaftskönige, Religionsfanatiker und sonstige
Führungsfiguren aller Couleur weg vom Fenster und
spielten brav mit ihren Türmen und Bauklötzchen
in geschlossenen Abteilungen. Und die Menschen könnten
endlich in Ruhe, Frieden und Freiheit leben, lieben
und lachen. Gigantisch-traumhafte Vorstellung ...
In
die Kategorie dieser britischen Gesetzespläne gehören
auch »diese niederländischen, die ich vor 2 Wochen
fand - der gläserne Bürger von Geburt an.
Kontrollierbar für immer. Man lasse sich diese
Vorstellung und ihre möglichen Folgen ganz langsam
im Kopf zergehen ... "Allerdings
darf niemand einfach so auf die Daten zugreifen." Aha ... na, dann schau'n wir mal, wie das
in 10 Jahren ausschaut ... oder wenn diese Kinder erwachsen
geworden sind ...
Freitag, 30. September 2005
»Mehr als 100 Experten
aus 30 Ländern wollen
den Treibhauseffekt und damit die steigende Erderwärmung
verringern, indem CO2-Gase in Depots unter der Erde gelagert werden.
Das
ist in meinen Augen das Problem buchstäblich unter
den Teppich kehren.
Statt
sich auf alternative Lebensweisen zu besinnen, statt
Ideen zu entwickeln, wie man die gigantische Verbrennung
von Kohle, Öl und Gas verringern könnte, statt
die Sinnhaftigkeit von konsumorientiertem Lebensverständnis
zu hinterfragen, statt zu sehen, wie lebensfeindlich
die totale Industrialisierung der Welt ist, sollen
die giftigen Gasabfälle in großen Massen
in die Erde und unter Wasser gepumpt werden. Nach dem
Motto "Juhu, wir können weitermachen wie bisher!"
Im
Klartext: Bodenschätze raus - Abfall rein. So wird
unser Planet langsam aber sicher innen wie außen
zum Müllplaneten.
Wieviel
soll die Erde noch schlucken??
Probleme
unter den Teppich kehren war schon immer einfacher als
sich mit ihrem Kern zu konfrontieren und menschengerechte
Lösungen zu erarbeiten.
Und
beim nächsten Erdbeben - wenn die Erde auch das
nicht verdauen kann - jammern die Menschen dann wieder,
die Erde sei grausam zu ihren Kindern, Gott habe sie
gestraft, und wie brutal und gewalttätig doch die
Naturkräfte seien ...
Wie
ist es möglich, dass Menschen, die nicht von hier
bis an die Wand denken, als "Experten" auftreten??
Dumme Frage, einfache Antwort: Solange Geld die Welt
regiert und die Welt dem Geld anbetend zu Füßen
liegt, solange wird die Welt nur tun, was dem Geld dient.
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