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Sonntag, 22. März 2009

Monsanto und das Recht


»Monsanto zahlt Schadenersatz

Das Beispiel sollte Schule machen, obwohl Monsanto weitaus mehr Schaden angerichtet hat als für lächerliche 660 Dollar. Man muss sich mal glasklar machen, mit was für einer unverhohlenen Dreistigkeit dieser Konzern  (und alle anderen, die sich  ebenso verhalten) die Herrschaft über die Agrarwirtschaft zu erlangen versucht. Die Geschichte geht im Klartext so:

Monsanto erschafft aus natürlichen Nahrungspflanzen mittels Gentechnik Pflanzen mit eingebauten Giften gegen Insekten bzw. möglichen Krankheitsbefall, oder sie werden aufgepeppt mit Höher-größer-ertragreicher-Genen,  etc., woraufhin die Pflanzen dennoch und ohne Langzeitstudien zur Gesundheitsverträglichkeit an Tier und Mensch verfüttert werden und gar die Weltbevölkerung satt krank, ja was denn nun, machen sollen.

Das Saatgut wird an einen Landwirt verkauft, der baut es an und selbiges  verbreitet sich selbstverständlich in der Umgebung durch Pollenflug, wie Pflanzen das halt so machen. Der Nachbar des Landwirts hat keinerlei genverändertes Saatgut  ausgesät, hat aber nun trotzdem genveränderte Pflanzen auf seinem Feld.

Jetzt kommt Monsanto daher und sagt zum Nachbarn, " Du hast ja Gensaat von uns auf deinem Feld, die  du gar nicht bei uns gekauft hast! Das ist illegal!!" ... und verlangt Lizenzgebühren. Für Pflanzen, die sich naturgemäß selbst weiterverbreiten und die der Nachbar ja auch gar nicht haben wollte, und der sich das logischerweise nicht gefallen lässt.

Und dann kommt ein Gericht daher - man mache sich klar: eine Instanz, die dafür zuständig ist, dass Recht Recht bleibt - und gibt eben dieses Recht an Monsanto. Das heißt, eine staatliche gerichtliche  Einrichtung zur Wahrung von Rechten und Gerechtigkeit erklärt die Genvergiftung natürlicher Nahrungsmittelpflanzen für  Recht und, schlimmer noch, spricht Monsanto gar  die Ernte zu. Pfui Teufel. Oder in Kurzform: Ein Landwirt muss am Ende der Saison einfach seine Ernte an Monsanto abgeben oder dafür zahlen, ohne überhaupt auch nur irgendetwas gemacht zu haben.

Sollte sich so ein Landwirt  wehren, seine  eigenen  Rechtsvorstellungen durchsetzen können und Monsanto zur Tür hinaus jagen, dann besteht  der Konzern per Vertrag (!) auf Geheimhaltung des  Überfalls -  wo kämen wir denn da hin, wenn auf einmal jeder Hinz und Kunz auf seinem  Recht bestehen  würde  ...

Damit schlägt Monsanto im Sinne der sogenannten neuen Weltordnung (Kapitel " Zerstörung der natürlichen Nahrungsgrundlagen" ) mindestens drei  Fliegen mit einer Klappe - der Genschmutz kontaminiert erstens  automatisch durch Auskreuzung die natürlichen Anbaupflanzen in der Umgebung, gleichzeitig kann man zweitens Landwirte in der Umgebung  - die  dafür weder was  können noch das wollen  -  zur Kasse bitten und sich die Taschen noch voller füllen lassen, und drittens hat man mit Drohungen mal wieder gehörig Angst vor der Konzernübermacht  eingejagt.

Wer das perfide mehrschichtige Prinzip hinter diesen Strategien begriffen hat, der hat auch die Grundsätze begriffen, nach denen versucht wird, die Neuordnung der Welt nach den Vorstellungen der selbsternannten Machtelite durchzusetzen.

 

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