Zum Thema Gefühllosigkeit und Grausamkeit  - für alle und öffentlich sichtbar geworden aktuell durch die Ereignisse in Gaza - hätte ich noch einen Beitrag, der bedauerlicherweise sehr real ist, und der wie kaum eine (mir bekannte) Doku sonst verdeutlicht, an welchem Punkt der Evolution die Menschheit angekommen ist. Es geht um den Film " Earthlings" , der die Perversionen und Grausamkeiten von Menschen mit  Tieren dokumentiert - also Lebewesen, die wie wir Menschen den Planeten Erde bewohnen
und wie wir Menschen ein Recht auf unangetastetes Leben in Würde haben. Diese Doku schmort  schon eine ganze Weile. Ich habe lange gebraucht, bis ich den Mut hatte, ihn anzusehen, und ebenso lange, um das Gesehene zu verdauen, und noch einmal so lange, um zu entscheiden, ob ich den hier einstelle oder nicht.
Seid darauf gefasst, dass heftige  Emotionen aufgewühlt werden. Nein, es ist kein Sensationsfilm - es ist ein Film, der tiefes Mitgefühl weckt und daran erinnert, dass dieses tiefe Mitgefühl eine menschliche Eigenschaft ist, die - würde sie nicht durch die abstumpfenden Lebensumstände unserer gegenwärtigen Zeit in das Nichtbeachten und den Hintergrund  gedrängt - auf der Stelle dafür sorgen und kämpfen würde, dass solche Praktiken SOFORT gestoppt werden.
Genau dazu ist dieses Video sehr gut geeignet - Gefühle zu bewegen und zu begreifen, was auf diesem Planeten wirklich los ist. Man muss es sich ansehen, damit das klar wird, den Kopf in den Sand stecken hilft leider gar nicht. Und dann noch mal an Gaza denken, und an alle anderen Gebiete der Erde, wo Menschen qualvoller  Garaus gemacht wird. Ich sehe keinen Unterschied im Lebenswert eines Menschen oder dem eines Tieres  - beide haben die  gleiche Fähigkeit, Gefühle zu empfinden. Menschen haben ein
Bewusstsein
darüber und können Gefühle beschreiben und über sie  reflektieren, Tiere nicht - Menschenbabies  übrigens auch nicht.
Nach diesem Film mag auch mal der eine oder die andere Haustierbesitzer/in darüber nachdenken, was ihre Tiere sagen würden, wenn sie sprechen könnten - über Käfige z.B., oder Kastration/Sterilisation, oder über sonstige Maßnahmen, die natürliche Lebensimpulse begrenzen bzw. unmöglich machen.
Manchmal will mir scheinen, als würde das Verhältnis von Mensch zu Natürlichkeit  langsam aber sicher zu einem unlösbaren Problem.
"
Earthlings"
ist eine Dokumentation in Spielfilmlänge über die absolute Abhängigkeit der Menschheit von Tieren (als Haustiere, Nahrung, Kleidung, zur Unterhaltung und in der wissenschaftlichen Forschung), veranschaulicht aber auch unsere Geringschätzung gegenüber diesen sog. " nicht-menschlichen Versorgern" . Sprecher des Films ist der Oscar-nominierte Joaquin Phoenix (" Gladiator" ), die Filmmusik schrieb der mit Platin ausgezeichnete Künstler Moby. Der
Film bietet detaillierte Einblicke in Tierhandlungen, Welpen-Fabriken und Tierheime sowie Massentierhaltungen, den Leder- und Pelzhandel, die Sport- und Unterhaltungsindustrie und schließlich den medizinischen und wissenschaftlichen Beruf. " Earthlings" verwendet versteckte Kameras und vorher nicht gezeigtes Filmmaterial, um die täglichen Praktiken einiger der größten Industrien der Welt aufzuzeichnen, deren aller Profit vollständig auf Tieren beruht. Kraftvoll, informativ und zum Nachdenken anregend,
ist " Earthlings" mit Abstand die umfassendste jemals produzierte Dokumentation zum Verhältnis zwischen Natur, Tieren und menschlichen Wirtschaftsinteressen. Es existieren viele würdige Tierrechtsfilme, aber dieser Film geht über das Bisherige hinaus. " Earthlings" schreit danach, gesehen zu werden. Höchst empfehlenswert!"
Kommentare:
#1 Gondwana am 22.01.2009 17:46
Hi Sev,
leider hab´ ich´s noch nicht über mich gebracht, das Video anzuschauen - schon die Ankündigung über den Inhalt verursacht ein mulmiges Gefühl in mir ... das letzte Mal, als ich " sowas" sah, taten mir tagelang Arme und Beine weh. Vielleicht mag das seltsam klingen, es war ein Film, in dem gezeigt wurde, wie einem Hai die Flossen abgeschnitten wurden und der (noch lebende!!!) Torso einfach über Bord wieder ins Wasser geschmissen wurde, wo das Tier dann verenden mußte ...
Alles, was wir anderen Lebewesen antun, tun wir uns selbst an. Es gibt ein Lied von Reinhard Mey, ich habe es hier auf CD (leider nicht auf Youtube zu finden), das heißt " Erbarme dich, Mensch!" Er beschreibt dort einen Pferdetransport über mehrere Tage - es ist einfach nur grauenvoll ...
#1.1 Sev am 22.01.2009 22:41
Guck's nicht, wenn du nicht magst und weißt, was los ist, - niemand muss. Wer es wissen will, wird hinsehen und weiß vorher, dass es das Gegenteil von lustig ist. Ja, es ist sehr schlimm, was diese Tiere durch Menschen erfahren, und viele Leute haben wenig bis keine Ahnung davon.
Nein, klingt für mich überhaupt nicht seltsam, ich kenne solche Effekte. Wenn man so sensibel ist, sollte man solche Sachen auch nicht ansehen, ohne sich in eine Art inneren Schutzraum zu begeben. Weißt du, was ich meine?
#2 Gondwana am 23.01.2009 10:50
>
sollte man solche Sachen auch nicht ansehen, ohne sich in eine Art inneren Schutzraum zu begeben. Weißt du, was ich meine?
Ungefähr. So einen inneren Schutzraum hab´ ich aber nicht oder vielmehr ... ist er vielleicht nicht " zugänglich" für mich.
Wie machst du das?
#2.1 Sev am 24.01.2009 15:36
Hallo Gondwana,
das geht so ein bisschen in die spirituelle Richtung. Man kann das erreichen über Visualisierung und indem man sich klar macht, dass man bei sich selbst innendrin am sichersten aufgehoben und geschützt ist. Das Vertrauen auf diese Sicherheit hilft, sich zu distanzieren, einfach nur Beobachter zu sein und sich nicht mit dem zu identifizieren, worüber man sich (wie in diesem Fall) lediglich informieren möchte. Mit Visualisierung ist gemeint: Stell dir bildlich vor, wie dein innerer sicherer Raum aussehen soll - eine Festung? eine sichere Höhle? ein goldenes Ei? Es kann alles sein, in dem du dich absolut sicher fühlst. (Schreib mir eine Mail, wenn du noch was wissen möchtest.)