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Freitag, 16. Mai 2008

Angst schleicht herum


Wenn ich so beobachte, was auf »abgeordnetenwatch für Dialoge geführt werden - ich meine, was Bürger so fragen und welche Antworten sie bekommen - gelange ich zu dem Schluss, dass man sachliche, wohlmeinende und sorgenverstehende Antworten nicht erwarten sollte. Man hat von den Antworten aber trotzdem etwas, nämlich Erkenntnisse und Bewusstheitserweiterung. Man erfährt etwas darüber, welche Art von Menschen diesen Staat regieren, sie outen sich durch ihre Antworten. 

Nicht alle Antworten hinterlassen fragende Blicke in großen Augen, aber einige landauf und netzab herausragende Persönlichkeiten reagieren derart abwiegelnd und wirklichkeitsverfremdend, manche sogar so feindselig, dass man sich des Eindrucks kaum noch erwehren kann - und sich diesen ruhig auch im Kopfe zergehen lassen sollte -, dass die Bürger denen, die sie mit der Vertretung ihrer Interessen beauftragt haben, herzlich wurscht sind. Nicht nur das - es geht auch langsam der gefühlte Eindruck in Gewissheit über, dass mehr dieser Interessenvertreter Front gegen Bürger machen. 

Die Fragen mancher Fragesteller sind in der Tat bisweilen aggressiv oder frech, aber abweisende Antworten gibt es auch auf ganz sachlich gestellte Fragen. Die mögen bisweilen provokant wirken, aber das ist, wie ich finde, Bürgers Recht. Vertreter der Staatsmacht haben ihren Auftraggebern, dem Volk, Rede und Antwort zu stehen über ihr Tun. Wenn das Volk nicht mehr versteht, was über ihre Köpfe hinweg und ungefragt geschieht, müssen sich die Damen und Herren Abgeordneten nicht wundern, wenn das Volk ungnädig wird. Ich fürchte, es könnte sogar noch viel ungnädiger werden. 

Und so denke ich, die zunehmend schön- und drumherumredende bis feindselige Haltung von Politikerseite ist vor allem Angst. Sie haben ganz einfach Angst, man kann es manchmal zwischen den Zeilen spüren. 

Diese Angst ist m. E. auch eine der treibenden Kräfte für den Kontroll- und Überwachungswahnsinn, der mit uns veranstaltet wird. Je mehr sie uns im Blick und im Griff haben, desto weiter können sie die Daumenschrauben in ihrer Funktion als verlängerter Arm des Profitstrebens der Kapitalkönige anziehen und die Volkssklaven immer wirkungsvoller zwingen, dem Geldapparat zu dienen und ihm die gesamte Lebenskraft zur Verfügung zu stellen, damit der Rubel Dollar in immer dieselbe Richtung rollt - bis zum Umfallen. 

Schau'n wir mal, wer oder was zuerst umfällt.

 

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