Der Schiffbrüchige
Der einzige Überlebende eines Schiffbruches wurde an den Strand einer kleinen, unbewohnten Insel gespült.
Er
betete inbrünstig zu Gott, ihn aus dieser Lage zu befreien. Jeden Tag
untersuchte er den Horizont, ob da nicht ein Schiff zu seiner Rettung
auftauchte.
Mit größter Mühe baute er sich eine kleine Hütte aus
Holzstücken, die die Wellen an den Strand trieben. Seine wenigen
Habseligkeiten waren schnell in der Hütte untergebracht und fieberhaft
suchte er weiter den Horizont ab.
Wenige Tage später – er fand kaum
noch essbare Früchte, und im Fischefangen hatte er auch kein Geschick –
fand er, als er zu seiner bescheidenen Unterkunft zurückkehrte, diese
in Flammen vor, eine schwarze Rauchsäule stieg empor.
"Oh Gott! Warum tust du mir das an!" rief er voll Kummer und Verzweiflung.
Am
nächsten Tag – er hatte in einer Mulde im Sand geschlafen – weckte ihn
das Horn eines Schiffes, das auf seine Insel zufuhr. Es war gekommen,
ihn zu retten.
"Wie habt ihr mich gefunden?" fragte der Schiffbrüchige.
"Wir haben dein Rauchsignal gesehen!" war die Antwort.
(Verfasser unbekannt)
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